Das WDR Sinfonieorchester spielte im Rahmen des Konzertes "Musik der Zeit [3] alle gegen eine" "Phaos" von Beat Furrer unter der Leitung von Michael Wendeberg.
Das Gegenüber von Solo und Tutti ist in allen drei Werken dieses Programms zentral. Nicht nur in dem neuen Violinkonzert, das Márton Illés im Auftrag des WDR der temperamentvollen Star-Geigerin Patricia Kopatschinskaja gewissermaßen in die Finger geschrieben hat. Das dramatische Wechselspiel zwischen Individuum und Masse bestimmt auch die Stele per Diotima aus Bruno Madernas Opernprojekt nach Hölderlins Hyperion. Im Mittelpunkt steht hier eine ausgedehnte Kadenz für vier Solisten, angeführt von der Sologeige, die – laut Maderna – für den Dichter steht, während im Orchester die Menschenmasse agiert. Und auch für das Orchesterstück Phaos von Beat Furrer ist das Verhältnis von Solo und Tutti entscheidend. Phaos ist das griechische Wort für Helligkeit. Der Titel spielt auf das wellenartige Reflektieren des Lichtes an – in fließenden Bewegungen wie auch in grellen Schnitten entwickelt sich das Tutti aus solistischen Momenten, aus Schwebungen, die aus der Reibung zwischen temperierten und natürlichen Obertönen entstehen.
Leitung: Michael Wendeberg
Aufnahme vom 11.01.2020 aus dem WDR Funkhaus Köln.
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