„Punkt fünf Uhr Nachmittags blitzten, als sie aufgerissen wurden, Tausende von Fenstern. Von allen Seiten ging ein Kugelhagel auf die vorübergehenden Deutschen nieder, zerfetzte ihre marschierenden Kolonnen und prallte gegen die von ihnen besetzten Gebäude. Die Zivilisten verschwanden im Nu von den Straßen, während die sich zum Angriff sammelnden Männer aus den Häusern strömten. Binnen fünfzehn Minuten war die ganze Stadt mit ihrer Million Einwohner zum Kampfplatz geworden. Jeder Verkehr hörte auf. Der große Knotenpunkt Warschau unmittelbar hinter der deutschen Front mit seinen aus Nord, Süd, Ost und West zusammenlaufenden Straßen bestand nicht mehr. Der Kampf um die Stadt war entbrannt.“
Den Auftrag zur Niederschlagung erhielt der Reichsführer-SS Heinrich Himmler, der SS-Gruppenführer Heinz Reinefarth damit beauftragte, da der Stadtkommandant Warschaus Rainer Stahel in seinem Hauptquartier von Aufständischen umzingelt war.[53][54] Diesem stand zunächst nur eine Kampfgruppe aus verschiedenen intakten und teilweise abgeschnittenen Teilen der Garnison, ein Regiment der 29. Waffen-Grenadier-Division der SS „RONA“ unter Bronislaw Kaminski, die überwiegend aus Strafgefangenen und KZ-Häftlingen bestehende SS-Sturmbrigade Dirlewanger, dem Sonderverband Bergmann, SS-Polizeieinheiten aus Posen (Poznań) und einem 600 Mann starken Sicherungsregiment, das aus nicht fronttauglichen, älteren Männern aus dem Stab der 9. Armee bestand. Außerdem bekam er Unterstützung durch die Panzerdivision Hermann Göring und das Panzergrenadierregiment 4.[55][56]
- Denkt an sie, den wer tut es sonst!