Wir leben unseren SpaceCamper
Was passiert, wenn zwei Camper viele Jahre in einem Reisemobil verbringen? Sie sammeln jede Menge Erfahrungswerte, was sich in der Praxis bewährt und was nicht. Bei Markus Riese und Ben Wawra kam aber auch ein großer Wunsch auf: Da ist noch mehr drin, noch mehr möglich als der Camping-Markt bietet. 2005 gründeten die beiden Tüftler deshalb die Marke SpaceCamper. Ihr Ziel: der vielseitigste Ausbau für den VW-Bus.
Markus Riese ist Maschinenbau-Ingenieur und Mitbegründer des bekannten Fahrradherstellers Riese und Müller. Nach einem Sabbatjahr in Australien – natürlich im selbst ausgebauten VW-Bus – beschloss er, seine vielen Ideen professionell umzusetzen. Mit Bauingenieur und Fahrradsportler Ben Wawra, der während des Studiums fünf Jahre in einem 68er Ford Transit gewohnt hatte, fand Riese den idealen Partner. Und das Konzept ging auf.
Heute produzieren in der Darmstädter RW-Fahrzeugbau GmbH knapp 40 Mitarbeiter jedes Jahr rund 120 SpaceCamper. Damit gehört die Firma zu den führenden externen VW-Ausbauern. Unter den Mitarbeitern sind Fahrradsportler, Kajakfahrer, Taucher, Surfer und Angler sowie Ski- und Snowboardfahrer. Sie nutzen den SpaceCamper mit ihren Familien, für Umzüge oder als fahrbares Büro. Geschäftsführer Ben Wawra hatte sogar kürzlich für zwei Jahre seinen Wohnsitz komplett in einen SpaceCamper verlagert. Die Mitarbeiter und Firmeninhaber produzieren eben nicht einfach ein Fahrzeug, sie leben mit ihrem SpaceCamper. Und so entstehen außergewöhnliche Ideen, die in der Branche regelmäßig für Überraschungen sorgen – und die schon Nachahmer finden.
Oberste Prämisse bei allen Tüfteleien: Der SpaceCamper soll als Camping-Mobil glänzen, ohne im Alltag unpraktisch zu sein. Auf jede Situation muss er sich schnell anpassen lassen. Die wichtigste Innovation für dieses variable Raumkonzept ist die spezielle Rückbankkonstruktion. Sie wiegt nur einen Bruchteil der Original-VW-Rückbank und erfüllt trotzdem alle Sicherheitsanforderungen. In zwei Sekunden ist sie zum Bett umgebaut, in knapp einer Minute kann eine Person sie ohne Werkzeug komplett ausbauen. Der VW-Bus wird so zum Auto, Wohnmobil und Transporter. Dank der leichten Rückbank können die SpaceCamper bei den Ausbauten auf Multiplexplatten zurückgreifen. Hochwertiges Holz statt Plastik – das macht den Innenraum bedeutend gemütlicher und langlebiger. Und trotzdem ist der SpaceCamper einer der leichtesten Ausbauten auf dem Markt.
Ein rückenschonendes Bett, viel Ladeplatz für Sportequipment (auch bei eingebauter Rückbank) und schnelle Handhabung der Einbauten – mit diesen Eigenschaften wurde 2006 der erste SpaceCamper auf dem Caravan Salon in Düsseldorf vorgestellt. 2007 ging bereits der SpaceCamper classic in Serie, 2008 folgte der light. Der Begriff „Serie“ ist jedoch relativ. Kaum ein Fahrzeug gleicht genau dem anderen. Denn jeder Kunde stellt seinen SpaceCamper individuell zusammen. Und um den Kunden glücklich zu machen, wird auch mal ganz vom Standard-Einbau abgewichen: Ein Koch wollte die Küche nicht wie sonst üblich seitlich im Fahrzeug haben, sondern vom Kofferraum aus bedienen. Die Küche bekam daher kurzerhand einen neuen Bestimmungsort. So entstehen auch immer wieder zusammen mit Kunden neue Ideen.
In den letzten Jahren machten die SpaceCamper mit vielen Neuheiten auf sich aufmerksam. 2009 brachten sie die erste Panorama-Funktion in einem Aufstelldach auf den Markt. Eine vordere Öffnung verwandelt das Dach zum idealen Aussichtspunkt. Auch die spezielle Warmwasseranlage ist besonders nützlich für die Dusche, auf die man beim SpaceCamper nicht verzichten muss. Eine Duschkabine entsteht unter der geöffneten Heckklappe, aus der dazu ein Zelt herausgefaltet werden kann. Eine Klapptoilette in der Schiebetür und die Steckdose für den Außenstrom unter der Motorhaube sind weitere Beispiele für den Einfallsreichtum der SpaceCamper. Praktisches Zubehör gibt es auch online im SpaceCamper-Shop.
Für ihre Ideen wurden die SpaceCamper mehrfach ausgezeichnet. 2010/11 erhielten sie zum Beispiel den Caravan Design Award gleich in zwei Kategorien, einmal „Best Practice“ und „Best Interior“. 2012/13 folgte die Kategorie „Honourable mention“ für den SpaceCamper open mit zwei Schiebetüren und einer ausschwenkbaren Küche.
Doch nicht immer steht bei den Innovationen allein die Alltagstauglichkeit im Mittelpunkt. Für den jüngsten Geschwindigkeits-Rekord statteten die SpaceCamper in Kooperation mit TH Automobile den VW T5 auch mal mit mehr Power aus. Ein Porsche-Motor mit 550 PS macht das Camping-Mobil zum schnellsten Bett auf Erden. So punktet der SpaceCamper auch bei
270 km/h.
Kontakt:
SpaceCamper, RW-Fahrzeugbau GmbH
Haasstraße 4, D-64293 Darmstadt
Tel: (+49-6151) 627 36 50
mail@spacecamper.de
www.spacecamper.de